Die Komtessenruh

Oder Goethes Faible für die Damen von Egloffstein - aus 111 Orte in Bayreuth und der Fränkischen Schweiz die man gesehen haben muss.

Der Name Egloffsein war Johann Wolfgang von Goethe höchst geläufig.
Nicht etwa, weil der Geheimrat auf Burg Egloffstein seine Urlaube verbracht hätte, sondern weil am Weimarer Hof in den Jahrzehnten um 1800 etliche Mitglieder der Familie von Egloffstein zugange waren.
Drei Damen schätzte Goethe ganz besonders: Henriette, Caroline und Julie.

Henriette wurde auf der Stammburg geboren und kam als 14-Jährige nach Weimar, um am dortigen Hof ausgebildet zu werden. Offenbar mit Erfolg, denn mit 29 hatte sie sich zu einer so gebildeten und reizvollen Dame entwickelt, dass Goethe sie als seine Partnerin in dem von ihm gegründeten "Liebeshof" erwählte, einer heiteren Gesprächsrunde, zu der neben Ehepaar Schiller auch Henriettes Bruder und dessen Ehefrau Caroline gehörten. Diese Caroline war die beste Freundin Henriettes, stammte vom Schloss Heckenhof bei Aufseß (jetzige Kathi-Bräu) und hatte ihren künftigen Gatten Gottlob über sie kennengelernt. Durch Letzteren wurde Caroline am Weimarer Hof Oberkammerherrin.
Goethe widmete ihr mehrere Gedichte und bedachte sie mit den Zuschreibungen "heiter, klug, gesellig, verständig".
Seinen Tod fand er höchstwarhscheinlich in dem Großvaterstuhl, den Caroline ihm zur Erleichterung seiner Leiden aus Heckenhof hatte mitbringen lassen...

Bleibt Julie. Sie war eines der fünf Kinder Henriettes, die diese in der aufgezwungenen Ehe mit ihrem Vetter geboren hatte. Ihr schrieb König Ludwig I. nachdem sie ihn porträtiert hatte: "Schade, dass Sie Hofdame waren, Sie würden sonst eine goße Malerin geworden sein".
Er täuschte sich. Julie wurde eine große Malerin. Von Goethe, der sie besonders liebte, malte sie zwei große Ölbilder. Später wurde sie Ehrenmitglied der Accademia die San Luca in Rom.
Eine von Goethes Julie-Gedichten ist an Julies Lieblingsplatz in Egloffstein auf eine Bronzetafel geschrieben. Diesen Platz nennt man heute "Komtessenruh".

Zu erreichen ist dieser Platz unterhalb des Burgfelsens der Burg Egloffstein, 91349 Egloffstein. Zugang über den Hof von Kirchenweg 68. 

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